CEDRU Eine gemeinsame Anstrengung
Schulter an Schulter mit den Bäuerinnen und Bauern – die einkommensschaffenden Maßnahmen von CEDRU
Hallo, wir sind die Techniker des CEDRU-Teams (Centro de Desarrollo Rural - Zentrum für Ländliche Entwicklung). Mein Name ist Esmeralda Alemán, ich bin Zootechnikerin und arbeite zusammen mit Rafael Silva und Pedro Martínez, die Agrartechniker sind, und mit mir diesen Artikel schreiben.Rafael arbeitet seit Beginn des Wiederaufforstungprojektes am Río Jesús vor etwas mehr als zwei Jahren bei CEDRU. Er erarbeitete zusammen mit unserem Kollegen Christoph Arndt, einem Studenten des ASA-Programms, die forstwirtschaftliche Bestandsaufnahme der Region im Rahmen des Projekts. Gleichzeitig haben wir in Kooperation mit dem Welternährungsprogramm Food-for-work Maßnahmen zur Anlage von Gemüsegärten, zur Kleintierzucht, zum Erosionsschutz, zur Instandsetzung von Wegen und Ausbildungs-Workshops durchgeführt. Diese Hilfsmaßnahmen wurden ebenso wie die Verteilung von Ziegen und Hühnern als Hilfe für die Geschädigten der Dürre in Folge des Phänomens "El Niño" realisiert.
Pedro hat nach dem Desaster des Hurrikans „Mitch“ vor 14 Monaten seine Arbeit begonnen. Zu dieser Zeit wurden als Notprogramm 70 Hektar bewässerte Gemüsegärten als Ernährungsalternativen angelegt, nachdem die gesamte Ernte durch die ununterbrochenen Regenfälle vernichtet worden war. Außerdem unterstützte er Rafael in der technischen Beratung, den Ausbildungs-Workshops, dem Erosionsschutz und der Herstellung von natürlichen Insektiziden und organischem Dünger. Später, als ich (Esmeralda) im Juni 1999 meine Arbeit bei CEDRU begonnen habe, erarbeitete ich das Projekt zur Schweinezucht, das von den Bauern gut angenommen wurde, und führte das Ziegen-Projekt weiter. Außerdem haben wir in dem Hofhühner-Projekt gearbeitet, durch das 240 Familien begünstigt wurden.
Wir arbeiten hier zusammen mit den Kleinbauern und -bäuerinnen des Landkreises San Rafael del Sur an der Verbesserung der Landwirtschaft, die normalerweise wenig produktiv ist. Wir haben unter aktiver Beteiligung der Kleinbauern verschiedene Ausbildungsmaßnahmen in Form von formellen und informellen Workshops zur nachhaltigen Produktion in der Land- und Viehwirtschaft im Landkreis durchgeführt. Einige dieser Workshops haben wir in Kooperation mit anderen Institutionen wie dem Gesundheitsministerium und anderen Organisationen wie der Vereinigung der Landwirte und Viehzüchter (UNAG – Unión Nacional de Argicultores y Ganaderos) durchgeführt. Mit den einkommenschaffenden Maßnahmen unterstützt CEDRU vor allem Kleinbäuerinnen, die als Familienvorstände die Ernährung ihrer Kinder sichern und als alleinerziehende Mütter ihren eigenen Weg zum Überleben suchen müssen.
Um bei der Lösung dieser Problematik zu helfen, arbeitet CEDRU seit 1998 im Bereich verschiedener einkommensschaffender Maßnahmen. Ziel ist, die Diversifikation der kleinbäuerlichen Produktion zu erreichen, aber genauso wichtig ist es, dass die begünstigten Kleinbauern dabei (auf ihren Parzellen) einen nachhaltigen Ertrag erwirtschaften.
Mit dieser enormen Basis von fast 1.000 Begünstigten des ärmsten ländlichen Sektors des Landkreises ( worauf wir stolz sind, nach nur drei Jahren Arbeit), die an den einkommensschaffenden Maßnahmen teilnehmen, arbeiten wir am Bau eines Zentrums für kleinbäuerliche Ausbildung (Demonstrationsfinca) in der Gemeinde Tamarindo, wo CEDRU 53 Hektar besitzt.
Hier vermitteln wir durch Workshops Technologietransfer in den Bereichen der nachhaltigen Produktion und Diversifikation. Das Projekt wird mit Unterstützung des Instituts für Ländliche Entwicklung (IDR), dem Projekt für Ländliche Entwicklung der Pazifischen Trockenzone (PROSESUR) und den Begünstigten des Projektes, die bei vielen Aktivitäten freiwillig mitarbeiten, realisiert. Aktuell führen wir mit Unterstützung der Strategischen Union für Ernährungssicherheit (UESA) und der Europäischen Union ein Programm zur Einlagerung der Ernte durch, das den Kleinbauern die Aufbewahrung ihrer Ernte in Erwartung besserer Marktpreise und damit die Erzielung besserer Gewinne ermöglicht.
Für uns, die Frauen des Teams von CEDRU (zusammen mit María Antonieta, der Geschäftsführerin von CEDRU) ist es natürlich sehr wichtig und unerlässlich im Kampf gegen die "Macho"-Kultur, dass es in unserem Programm auch Gender-Fortbildungen gibt. Wir hoffen, dass wir mit all dieser Arbeit die Lebensbedingungen vor allem für die Ärmsten und Besitzlosen unseres Landkreises, in ihrer Mehrheit Frauen, ändern und verbessern. Wir wissen, dass diese Arbeit nicht leicht ist und das es noch viel zu tun gibt. Dennoch fühlen wir uns verpflichtet, mit unseren ganzen Kräften dafür zu arbeiten, diese unmenschliche und elende Situation, in der die Mehrheit der Bevölkerung von San Rafael del Sur lebt, zu lindern. Wir grüßen alle unsere Compañeros in Deutschland, die uns bei diesem Kampf für eine besseres Leben für alle unterstützen.
Grüße
Esmeralda Alemán
Aufforstung am Rio Jésus
Papaya - Resultat des Gemüseanbauprogramms
Schweineverteilung 1999