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P.I.S.A. – Ernährungssicherung für Frauen und Kleinkinder

Aktivitäten der ersten Projektmonate

Der offizielle Startschuss für unser neues dreijähriges Projekt zur Förderung der Ernährungssicherung in San Rafael del Sur, kurz P.I.S.A. genannt, fiel pünktlich am 1. März diesen Jahres. Hauptförderer des umfangreichen Vorhabens ist die Europäische Union (wir berichteten ausführlich im Atabal Nr. 58, weitere Infos hier). Welche Maßnahmen und Aktivitäten sind seitdem in den ersten Projektmonaten geschehen? Dazu im Folgenden ein kurzer Überblick.

 

Für die nachhaltige Verbesserung der Ernährungssituation vor allem für Frauen, Schwangere und Kleinkinder unter 5 Jahren stützt sich das Projekt bis zum Jahr 2008 maßgeblich auf die vier Komponenten:

  • Quantitative und qualitative Verbesserung des Nahrungsmittelangebots in der Region,
  • Erhöhung des ernährungsrelevanten Kenntnisstands der ländlichen Bevölkerung,
  • Verbesserung der Infrastruktur gesundheitsrelevanter Basisdienstleistungen,
  • eine kontinuierliche Weiterbildung des Personals unserer Partnerorganisation CEDRU während des gesamten Projektverlaufs.

 

Verbesserung des Nahrungsmittelangebots

Im Bereich quantitative und qualitative Verbesserung des Nahrungsmittelangebots sind in den ersten Monaten bereits erste Fortbildungsmaßnahmen für die ländliche Bevölkerung durchgeführt worden, die in der Regel durch das agrartechnische Personal von CEDRU angeleitet sind und in den ländlichen Siedlungen stattfinden. Parallel dazu wurden zur Diversifizierung des Anbaus Pflanzensamen und Setzlinge an die am Projekt teilnehmenden Bauernfamilien ausgeteilt. So konnten von insgesamt 8400 Obstbaumsetzlingen an jede Familie bisher 21 Setzlinge, darunter verschiedene Zitrus- und Mangosorten sowie Avocados ausgeteilt und unter entsprechender Anleitung der Fachkräfte CEDRUS angepflanzt werden. Zusätzlich wurden insgesamt 5000 Bananenstauden zum Anpflanzen ausgegeben.

 

Um dem qualitativen Aspekt dieser Projektkomponente ausreichend nachzukommen und damit eine Grundlage für ein verbessertes Nahrungsangebot für die Familien zu schaffen, wurden den Kursteilnehmern zusätzlich verschiedene Gemüsesamen wie Tomate, Melone, Chili, Rote Beete, Gurke, Zwiebel, Rettich und Kürbis ausgehändigt, eine Auswahl, die sowohl typische als auch neu eingeführte Sorten in San Rafael del Sur darstellen. Parallel dazu sind auch die ersten landwirtschaftlichen Fortbildungskurse für die teilnehmenden Bauernfamilien zu spezifischen Themen wie der Bereits erwähnten Diversifizierung des Anbaus, der biologischen Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen sowie zur Produktion organischen Düngers und des Bodenschutzes angelaufen. Auch bereits auf der Demofinca erprobte Medizinalpflanzen aus früheren Projekten, wie die "Rosa de Jamaica" (Hibiscus Sabdariffa) wurden aufgrund ihrer großen Akzeptanz bei den Familien und dem für diese Pflanze optimalen Klima wieder ausgegeben.

 

Erhöhung des ernährungsrelevanten Kenntnisstands

Auch die zweite Komponente, die Verbesserung des ernährungsrelevanten Kenntnisstandes in der ländlichen Bevölkerung, wurde bereits durch verschiedene Maßnahmen angegangen. Ein Schwerpunkt wird im ersten Jahr auf die Aus- und Weiterbildung dreier Gruppen gesetzt, des Gesundheitspersonals, der ehrenamtlichen Hebammen sowie den ehrenamtlichen Promotoren, d.h. Menschen aus San Rafael, die sich aktiv und ehrenamtlich an der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in den ländlichen Gemeinden beteiligen und mit dem Projekt kooperieren. So wurde mit Projektbeginn die Koordination mit den ersten Gesundheitspromotoren auf lokaler Ebene abgestimmt und die ersten Fortbildungskurse für diese Gruppe von lokalen Unterstützern angeboten. Ziel ist, bis Ende des ersten Projektjahres 120 Promotoren auszubilden, damit auf breiter lokaler Ebene das gesamte Vorhaben von den Menschen für die Menschen in San Rafael unterstützt wird. Neben dieser Gruppe wurden auch bereits die ersten Hebammen in spezifischen gynäkologischen Fachaspekten weitergebildet, da diese meist nur auf der Basis eigener, langjähriger Erfahrungen tätig sind und selten über moderne medizinische Fachkenntnisse verfügen. Im Rahmen dieser Maßnahme sollen bis Ende des Jahres 50 ehrenamtlich arbeitende Hebammen durch die Kurse eine Erweiterung ihrer spezifischen Kenntnisse über den Geburtsablauf und die Schwangerenberatung erfahren.

 

Verbesserung gesundheitsrelevanter Basisdienstleistungen

In der dritten Komponente, der Verbesserung von gesundheitsrelevanten Basisdienstleistungen, hat Projektkoordinator Franz Thoma in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der beiden Gesundheitszentren in San Rafael erste Absprachen geführt, in welcher Form ein computergestütztes Datensystem für ein effektives Monitoring wichtiger statistischer Referenzgrößen wie beispielsweise Körpergröße und –gewicht von Säuglingen und Kleinkindern und Ernährungsgewohnheiten aufgebaut werden soll. Auch eine Erfassung und damit bessere medizinische Betreuung einer größeren Anzahl an Personen, vor allem von Frauen während der Schwangerschaft soll hiermit gewährleistet sein. Dafür steht den beiden Gesundheitszentren mittlerweile die technische sowie personelle Ausstattung zur Verfügung und auch so genannte "mobile Einheiten", sprich Motorräder, ermöglichen es dem Personal, auch zu den entlegenen Regionen San Rafaels regelmäßig Zugang zu haben.

 

Als Fazit bleibt nach diesem ersten Überblick zu sagen: Ein äußerst umfangreiches und ambitioniertes Projekt ist von unserem Koordinator Franz und dem CEDRU Team mit voller Energie in Angriff genommen worden. Wünschen wir ihnen weiterhin viel Kraft und Ausdauer bei den vielfältigen Aktivitäten, die noch anzugehen sind. Wir werden natürlich auch weiterhin über Neuigkeiten aus unserem P.I.S.A. Projekt berichten.

 

Isabel Aust

DZI-Siegel
Transparenzversprechen
Teil des Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlags
Teil des Runden Tisch Zentralamerika
CEDRU
StäPa

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