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Und wieder Bolaños

Als hätte er mit dem Vorwurf der Korruption und dem Missbrauch von Staatsgeldern als auch mit den katastrophalen Wahlergebnissen noch nicht genug Probleme, bringt sich Präsident Bolaños ohne Not in weitere Schwierigkeiten. Der neueste Vorwurf lautet, dass er im Rahmen des Kommunalwahlkampfes für seine Allianz APRE kleine Geschenkpakete mit Medikamenten an die Bevölkerung verteilen ließ, die eindeutig aus einem Fundus stammen, der der First Lady des Landes für die Verteilung an die Ärmsten der Armen zur Verfügung steht. Die Verteilung erfolgte durch das Sozialbüro der Regierung und war immer mit dem Hinweis verbunden, auf jeden Fall die APRE zu wählen. Das ging so weit, dass die Güter nicht aus der Hand gegeben wurden, solange den EmpfängerInnen kein klares "Ja" über die Lippen kam. Andere machten darauf aufmerksam, dass wichtige Angaben wie zum Beispiel Verfalldaten und Hersteller unleserlich gemacht worden waren, so dass der Verdacht nahe liegt, dass die Medikamente eigentlich nicht mehr verwendungsfähig waren. Aber angesichts der allgemeinen Not wurden sie natürlich angenommen.

 

Es klingt wie nach einem schlechten Kinofilm, aber aus Distrikten, die am Meer gelegen sind, wurde im Zusammenhang mit Wahlgeschenken der APRE berichtet, dass bei der Bevölkerung angesichts der "Geschenke" eher der Eindruck einer Provokation seitens der APRE entstand. "Sie haben uns Saatgut übergeben, aber wir leben hier von Fischfang. Sie haben dicke Pullover an uns verteilt, aber hier herrscht immer nur Hitze. Sie hatten Magnete für Kühlschranktüren für uns, aber wer von uns hat einen Kühlschrank?" ÄrztInnen, die von einer plötzlichen Versorgung mit Medikamenten für ihre Gesundheitszentren überrascht wurden, machten sich Gedanken über den zeitlichen Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen. Insgesamt scheint immer fraglicher, ob Bolaños sich noch lange Zeit wird halten können, da täglich neue Dokumente über Verstrickungen in den Missbrauch staatlicher Gelder auftauchen.

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