Aufruf zur Mahnwache

Freiheit für die politischen Gefangenen in Nicaragua

 


Aufruf Berliner Organisationen zum Tag der Menschenrechte
am 10. Dezember 2018In Nicaragua protestieren seit April 2018 große Teile der Bevölkerung gegen die Regierung des Präsidenten Daniel Ortega. Er und seine Ehefrau Rosario Murillo, die seit Januar 2017 auch Vizepräsidentin ist, beantworten die Proteste seit Beginn mit brutaler Gewalt, die kaum jemand für möglich gehalten hat.Der Staat mordet, inhaftiert, verfolgt.

 

Mehrere hundert Menschen wurden getötet, Tausende verletzt, Hunderte wurden entführt, inhaftiert oder bleiben verschwunden. Zehntausende wurden ins Exil getrieben. Die Protestbewegung wird von der Regierung unter Rückgriff auf ein im Juli 2018 eigens beschlossenes „Antiterrorgesetz“ kriminalisiert. Inzwischen werden Demonstrationen gegen die Regierung gar nicht mehr zugelassen.

 

Gegenwärtig befinden sich in den Gefängnissen mindestens 552 politische Gefangene, darunter 56 Frauen. Viele der Inhaftierten wurden unter absurden Anschuldigungen und mithilfe gekaufter Zeugen zu langjährigen Freiheitstrafen verurteilt. In der Haft sind sie teils grausamen und entwü­rdigenden Behandlungen ausgesetzt. Viele wurden gefoltert und sexueller Gewalt unterworfen. Familienangehörigen wird vielfach der Kontakt verweigert.

 

Nicaraguanische und internationale Menschenrechts­organisationen klagen die Regierung seit Monaten schwerster Menschenrechtsverletzungen an.Wir fordern die nicaraguanische Regierung auf

  • einen ernstgemeinten politischen Dialog und die Suche nach einer politischen Lösung sofort aufzunehmen.
  • die politischen Gefangenen sofort freizulassen und die Paramilitärs zu entwaffnen.
  • eine Internationale Untersuchung aller seit April begangenen Verbrechen und Menschenrechtsverstöße (egal von welcher Seite) zuzulassen. Die dafür Verantwort­lichen müssen von unabhängigen Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden.
  • Wir fordern die deutsche Bundesregierung, den Berliner Senat, die Parteien, die Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft auf, sich für die Verhafteten, die intern Vertriebenen und für die Exilierten einzusetzen.

 

Kommt zur Mahnwache für die Freilassung der politischen Gefangenen in NicaraguaMontag, 10. Dezember um 17 Uhr
auf dem Wittenbergplatz in Berlin­-Schöneberg es rufen auf


• Arbeitskreis Internationalismus, IG Metall Berlin • Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) • Grupo por la Vida, la Paz y la Democracia en Nicaragua, Berlin • INKOTA-netzwerk e.V. • Nicaragua-Solidarität Berlin • SOS Nicaragua-Berlin • Städtepartnerschaft Kreuzberg – San Rafael del Sur e.V.

 

Spendenkonto:
INKOTA-netzwerk e.V., KD-Bank,
IBAN: DE06 3506 0190 1555 0000 10

Stichwort: Hilfe für politisch Verfolgte in Nicaragua.

http://inkota.de/nicaragua­solidaritaet

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mo, 10. Dezember 2018

Weitere Meldungen

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.